Jugendrotkreuzler erleben Alltag echter Notfallretter
24h Rettungsdienst für die Jugendrotkreuzler aus Benningen am 21. und 22. April.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren, verbrachten auch 2018 20 Benninger Jugendrotkreuzler 24 Stunden in den Räumlichkeiten unseres Ortsvereins, um den Alltag echter Notfallretter dort hautnah miterleben zu können. Ziel der großangelegten 24h-Übung war es zudem, sich auf die anstehende Wettbewerbssaison vorzubereiten und als Team weiter zusammenzuwachsen.
Insgesamt acht aufwändige Einsatzszenarios hatten die Jugend- und Gruppenleiter zu diesem Zwecke vorbereitet, die den Kindern und Jugendlichen ein Höchstmaß an Kenntnissen und Fähigkeiten in den Bereichen „Erste Hilfe“, „Betreuung“ und „Einsatzkoordination“ abverlangten. So hatten die Minis u.a. Verletzte eines Haushaltsunfalls zu versorgen und vier Beteiligte eines nächtlichen Verkehrsunfalls zu betreuen, die sich alles andere als kooperativ zeigten. Am frühen Morgen des Sonntags wurden die zehn Mädchen und Jungen zudem zu einem Reitunfall auf einen Steinheimer Reitplatz gerufen, wo es sich um zwei gestützte Reitschüler, eine leicht verletzte Reitlehrerin und einen Ersthelfer mit Pferdehaarallergie zu kümmern galt.
Ein Unglück mit einer Drohne beschäftigte indessen die 10 Jugendlichen der „Maxis“. Durch zunehmend stärker werdende Brustschmerzen, hatte der Pilot der Drohne dabei die Kontrolle über sein Flugobjekt verloren, das daraufhin unkontrolliert auf ein Pärchen zu stürzen drohte und von diesen gerade noch mit den bloßen Händen abgewehrt werden konnte. Routiniert versorgten die Jugendrotkreuzler Herzinfarkt, Fingeramputation und Schnittwunde und bewiesen erneut ihre große Professionalität. Selbiges galt für die Abarbeitung eines Einsatzes im Marbacher Jugendhaus planet-x und eines weiteren in der benachbarten Anne-Frank-Realschule. „Vier Verletzte nach Einbruch“ lautete hier das Einsatzstichwort, das die Jugendlichen in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf riss. Unterstützung erhielten die Nachwuchsretter dabei von zwei Polizisten der Marbacher Polizeiwache, die die beiden Einbrecher schnappten und an die Jugendrotkreuzler übergaben.
Um die Zeit zwischen den Einsätzen sinnvoll zu nutzen und sich auch theoretisch auf den nahenden Kreisentscheid vorzubereiten, standen in regelmäßigen Abständen Übungseinheiten auf dem Plan. Hier bestand noch einmal die Gelegenheit, sich intensiv mit der Rotkreuzgeschichte, der Notfalldarstellung oder dem ein oder anderen Fallbeispiel auseinanderzusetzen.
Bei der abschließenden Schauübung bewiesen die Jugendrotkreuzler schließlich erneut ihr Können und versorgten die insgesamt acht Verunglückten eines tragischen Unfalls: Ein PKW-Fahrer hatte Gas mit Bremse verwechselt und war auf dem abschüssigen MBC-Gelände in den Neckar gerollt. Dabei waren zahlreiche Umstehende verletzt worden. Unterstützt wurden die Jugendrotkreuzler bei diesem Szenario von Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Benningen, die Verletzte mit ihrem Boot aus dem Wasser retteten um sie anschließend in die Hände der Jugendrotkreuzler zu übergeben. Den abschließenden Applaus ihrer Eltern, Geschwister und Freunde hatten sich die Nachwuchsretter redlich verdient.
Wir bedanken uns herzlich bei den beiden Kollegen der Polizeiwache Marbach, dem Hausmeister der Anne-Frank-Realschule, den Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Benningen, den Verantwortlichen des Motor-Moot-Clubs Benningen und zuletzt bei den vielen freiwilligen Helfern – Betreuern, Mimen, Fahrern, Fotografen, Köchen – die diese Veranstaltung durch ihren Einsatz erst möglich gemacht haben.
Bericht: S. Frenzel