Drei Mitglieder des DRK Benningen unterstützen Versorgungszentrum im Hochwassergebiet (Rheinland-Pfalz / Nordrhein)
Seit Anfang August betreibt das Deutsche Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz ein „Versorgungszentrum 10.000“ zur Bewältigung der Hochwasserkatastrophe. Vergangene Woche waren auch drei Mitglieder des DRK Benningen als ehrenamtliche Helfer für sieben Tage im Einsatz.
Nach der verheerenden Unwetterlage am 14./15. Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein sind die Menschen aus der Region rund um das Ahrtal weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Nach den akuten Hilfseinsätzen zur Rettung, medizinischen Versorgung und Vermisstensuche steht jetzt die Wiederherstellung der Infrastruktur im Vordergrund. Dies umfasst unter anderem die Trink- und Abwassersysteme, Strom- und Gasversorgung, sowie Kommunikation und Verkehrswege.
Das DRK hat sich dabei der Aufgabe angenommen, die besonders stark betroffenen Anwohner:innen und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen täglich mit Mahlzeiten zu versorgen. Auf einem Parkplatz in Grafschaft-Ringen wurden dazu 12 Feldküchen, zahlreiche Lagerzelte sowie Kühlcontainer aufgebaut. Ca. 10.000 warme Mahlzeiten und 10.000 Lunchpakete werden dort täglich zubereitet und an 15 Versorgungsstellen ausgeliefert. Bis zu 200 Helfer:innen sind dafür täglich im Einsatz. Koordiniert vom Generalsekretariat des DRK sind Rotkreuzler aus ganz Deutschland im Einsatz. In der Regel melden sich die ehrenamtlichen Helfer:innen für eine Woche zum Einsatz an. Dafür nehmen sie sich Urlaub oder werden vom Arbeitgeber freigestellt. Als Anfang August über den Landesverband Baden-Württemberg die Helferanfrage beim DRK Benningen eintraf, haben sich gleich drei Mitglieder bereit erklärt. Für Manuela Zimmer (25), Benedikt Schinzel (26) und Paul Schäfer (20) war es selbstverständlich, dass sie als junge Erwachsene ihren Teil beitragen, die Menschen im Ahrtal zu unterstützen.
Am Sonntagmorgen ging es für die drei Benninger Helfer mit dem neuen DRK Fahrzeug los Richtung Rheinland-Pfalz. Kurz nach Ankunft wurde klar, dass noch dringend Unterstützung in der Küche und bei der Essensausgabe für die Helferverpflegung notwendig war. So wurden sie kurzerhand vom Fahrdienst zum Küchendienst umgeplant. Untergebracht wurden die DRKler in einer Rehaklinik und Jugendherberge in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Beide Einrichtungen wurden während des Hochwassers evakuiert und sind seither noch nicht zum Normalbetrieb zurückgekehrt.
Die Feldköche, die die Mahlzeiten für die Betroffenen kochten, begannen ihre Arbeit mitten in der Nacht, damit am Vormittag das Essen in Warmhaltebehälter gefüllt und bis 12 Uhr an alle Versorgungsstellen ausgefahren werden konnten. Für die Benninger Helfer startete der Tag um 6 Uhr mit der Vorbereitung des Frühstücks. Danach wurden Mittag- und Abendessen für die Rotkreuzler vorbereitet und ausgegeben. Einkauf, Logistik, Technik, Strom- und Wasserversorgung, Spüldienst, eine kleine Wäscherei, die Fahrdienste sowie die Einsatzleitung beschreiben die weiteren Aufgabenbereiche. Auch wenn das Versorgungszentrum keine akute Notlage darstellt, lernten die Benninger Helfer, welche Komponenten für solch eine Betreuungslage notwendig sind. Die große Herausforderung für das DRK wird nun sein, das Versorgungszentrum so lange zu betreiben, wie es für die Betroffenen notwendig ist. Ob die Gas- und Stromversorgung für die Betroffenen bis zum Winter wieder flächendeckend hergestellt ist, ist noch unklar.
Besonders beeindruckt waren die Benninger, wie gut die Zusammenarbeit der knapp 200 Helfer:innen funktionierte. Neben der Koordination von Personal und Material aus verschiedenen Landesverbänden, war das Gefühl einer „Rotkreuz-Familie“ deutlich zu spüren und es wurden neue Freundschaften geschlossen. Der Dank der Betroffenen, ob im direkten Gespräch oder über die zahlreichen Banner an den Straßen zeigte, wie wertvoll die Hilfe des DRK und der weiteren Hilfsorganisationen vor Ort war und noch immer ist.
Nach sieben Tagen standen die nächsten Helfer:innen bereit und nach einer kurzen Übergabe traten die Benninger DRKler ihre Heimreise an. Je nachdem wie sich die Lage vor Ort entwickelt, wird dies aber vielleicht noch nicht der letzte Einsatz des DRK Benningen gewesen sein. Ein großer Dank geht an alle Ehren- und Hauptamtlichen, die den Menschen in den betroffenen Regionen beim Wiederaufbau helfen, sowie allen, die mit Spenden die Arbeit vor Ort unterstützen. Mehr Informationen zur Arbeit des DRK im Hochwassergebiet sowie der Möglichkeit zu Spenden gibt es auf der Homepage des DRK: www.drk.de
Bericht: M. Zimmer