DRK Ausflug 2019
Am 1. Juni machten wir uns, mit einer für unsere Verhältnisse kleinen Gruppe aus rund 30 Mitgliedern und deren Partner, auf den Weg für unseren traditionellen DRK-Ausflug.
Da die Reise nicht ganz so weit - in den Nordschwarzwald - ging, konnten wir uns „erst“ um 7:15 Uhr treffen. Zum Start gab es ein Vesperpaket, damit keiner bis zum Mittagessen hungern musste. Der erste Teil der Zugreise war ganz klassisch eine S-Bahn Fahrt nach Stuttgart. Dort mussten wir uns erstmal auf der Bahnhofsbaustelle zurechtfinden, um den Anschlusszug zu finden. Dank der Bahnerfahrung unseres ersten Vorstands war das aber kein Problem und es reichte locker noch für einen Kaffee vor der Weiterfahrt.
Diese erfolgte mit einem Regionalexpress über Böblingen und durchs Korngäu nach Horb. Die Neckarstadt besitzt eine gut erhaltene historische Stadtkulisse, die wir dank eines weiteren kurzen Aufenthalts auch anschauen und fotografieren konnten. Dank des Supermarkts direkt am Bahnhof konnten auch noch vergessene oder benötigte Reiseausstattung, wie Getränke, aufgefüllt werden. Weiter ging es mit der Nagoldtalbahn. Da diese Strecke nicht elektrifiziert ist fahren hier Triebwagen „Stadler Regio-Shuttle RS 1“, eine Art großer Bus der auf Schienen gestellt ist. Ein Schild „Nicht mit dem Fahrer sprechen“ wie wir es bisher nur aus den Ludwigsburger Stadtbussen kannten vervollständigte das Schienenbus-Bild.
Nach kurzer Fahrt kamen wir in Calw an. Dort waren für uns zwei Stadtführungen organisiert. Die eine leitete ein kommunikativer EDVler, die andere eine Lehrerin, die ihren Bildungsauftrag sehr ernst nahm. Bei beiden erfuhren wir viel über die Stadtgeschichte an sich, aber auch über ihren berühmtesten Sohn, Hermann Hesse, dessen Bedeutung man wahrscheinlich nur in Marbach mit Schiller richtig erfassen kann. Bei jeder Führung blieben einige interessante und kuriose Fakten im Gedächtnis, so z.B. über welche Flüsse man von Calw nach Holland kommt oder wo die weltgrößte Turmuhr steht. Danach hatten wir noch einige Zeit, um durch die Stadt zu bummeln und ein Mittagessen unserer Wahl einzunehmen.
Am Nachmittag reisten wir weiter, das Nagoldtal nach Norden, um über Bad Liebenzell nach Pforzheim zu kommen. Leider machte die Bahn ihrem schlechten Ruf Ehre und ließ uns erst 20 min warten und schickte dann einen sehr vollen Zug, der nach unserem Einsteigen randvoll war.
Die Goldstadt an der Enz ist nicht gerade berühmt für ihre schöne Innenstadt, zu viel ist dort passiert im und nach dem zweiten Weltkrieg. Deshalb hielten wir uns nicht lange am Bahnhof auf, sondern bestiegen einen Bus, der uns in die Nähe des Gasometers brachte. Dieser alte Gasspeicher dient heute als Galerie für gigantisch große 360° Bilder. Der Künstler Yadegar Asisi hat sich dieser Kunst verschrieben und sein aktuelles Werk heißt „Great Barrier Reef“. Nach einer kurzen Einführung zu Künstler und Korallenriffen stiegen wir einen dreistöckigen Turm empor und fühlten uns von allen Seiten von Meer umgeben. Mit Musik unterlegt und durch Lichteffekte hervorgehoben entdeckten wir auf Schritt und Tritt ein neues Detail, einen anderen Taucher oder einen Fisch, der zuvor nicht aufgefallen war. Einige waren so fasziniert von den überwältigenden Eindrücken, dass sie fast den Bus in die Stadt zurück verpasst hätten.
Das wäre wirklich Schade gewesen, denn die hätten den gemütlichen, aber trotzdem modernen Biergarten „Lehners Wirtshaus“ verpasst. Im Schatten von hohen Bäumen und durch eine Mauer vom Bahnhof und Straßen abgeschirmt ließ sich hier in Ruhe über den Tag sprechen. Zumindest nachdem der sehr ausdauernde Glöckner von Pforzheim sein 18:00 Uhr-Konzert beendet hatte. Essen und Getränke waren gut und schnell und da es nur ein paar Meter zum Bahnhof waren, startete auch die Rückreise entspannt. Mit einem problemlosen Umstieg in Stuttgart erreichten wir sogar früher als geplant eine S-Bahn und waren so um halb Zehn von einem wunderschönen Ausflugstag wieder zurück in Benningen.
Bericht: M. Feucht